Sobald die Temperaturen sinken und die Straßen rutschig werden, rücken Winterreifen wieder in den Fokus. Viele Autofahrer wissen zwar, dass Winterreifen vorgeschrieben sind – unterschätzen jedoch, welche Rolle Profil, Zustand und Reifenwahl im Schadensfall spielen können. Denn selbst bei einem unverschuldeten Unfall kann unter bestimmten Umständen eine Mitschuld drohen.

🛞 Winterreifenpflicht in Deutschland

In Deutschland gilt eine situative Winterreifenpflicht. Das bedeutet: Bei winterlichen Straßenverhältnissen wie Schnee, Eis, Schneematsch oder Glätte dürfen Fahrzeuge nur mit Reifen gefahren werden, die für diese Bedingungen geeignet sind (M+S oder Schneeflockensymbol).

Wer bei solchen Bedingungen mit Sommerreifen unterwegs ist, riskiert nicht nur ein Bußgeld, sondern auch Probleme mit der Versicherung.

📏 Wie wichtig ist das Reifenprofil?

Gesetzlich vorgeschrieben sind mindestens 1,6 mm Profiltiefe – für Winterreifen empfehlen Experten jedoch mindestens 4 mm.
Warum? Mit zunehmender Abnutzung verlieren Winterreifen deutlich an Haftung, insbesondere auf Schnee und nasser Fahrbahn. Bremsweg und Spurtreue verschlechtern sich erheblich.

⚠️ Wann droht Mitschuld?

Eine Mitschuld kann unter anderem dann entstehen, wenn:

  • bei winterlichen Verhältnissen keine geeigneten Winterreifen montiert waren
  • das Profil stark abgefahren oder ungleichmäßig abgenutzt ist
  • die Reifen alt oder beschädigt sind und dadurch die Fahrsicherheit eingeschränkt war

Kommt es in solchen Fällen zu einem Unfall, kann argumentiert werden, dass der Schaden durch geeignete Bereifung möglicherweise vermeidbar oder geringer ausgefallen wäre.

📝 Auswirkungen auf Versicherung & Schadenregulierung

Bei einem Unfall kann die Versicherung prüfen, ob die Bereifung den Witterungsbedingungen entsprach.
Fehlende oder ungeeignete Winterreifen können dazu führen, dass:

  • Leistungen gekürzt werden
  • eine Teilschuld angerechnet wird
  • es zu Rückfragen oder Verzögerungen bei der Regulierung kommt

So schützen Sie sich

  • Wechseln Sie rechtzeitig auf Winterreifen (Faustregel: von O bis O – Oktober bis Ostern).
  • Prüfen Sie regelmäßig das Reifenprofil.
  • Achten Sie auf gleichmäßige Abnutzung und ausreichenden Reifendruck.
  • Tauschen Sie alte oder beschädigte Reifen frühzeitig aus.

Fazit

Winterreifen sind nicht nur eine Pflicht, sondern ein entscheidender Sicherheitsfaktor. Wer mit ungeeigneten oder abgefahrenen Reifen unterwegs ist, riskiert im Ernstfall eine Mitschuld – selbst wenn er den Unfall nicht verursacht hat. Eine gute Bereifung schützt nicht nur Sie, sondern auch Ihre Ansprüche im Schadenfall.

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